Impulse durch die Adventszeit

Aus dem Dunkel ans Licht

"Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, im Licht hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden."


(Lukas-Evangelium 12,3)

Auf den ersten Blick ist dieser Vers aus dem Lukasevangelium keine angenehme Adventsbotschaft. Die Wahrheit wird ans Licht kommen!  Jesu Worte in diesem 12. Kapitel des Lukasevangeliums sind eine eindringliche Mahnung an seine Jünger: alle Versuche, Worte oder Taten zu verbergen, werden aufgedeckt, ja öffentlich werden. Oh weh!
Ich versuche oft, mein wahres Ich hinter Fassaden zu verstecken, hinter vorgehaltener Hand zu flüstern, hinter verschlossener Tür zu tuscheln.  Aus Angst vor Verurteilung, Scham oder Ablehnung.  Aus Selbstschutz. Die Vorstellung, dass alles, was ich mit so viel Mühe unter der Decke zu halten versuche, um ein Bild von mir aufrechtzuhalten, unerbittlich ins Rampenlicht gerät, klingt da erstmal unangenehm, ja bedrohlich. Was verborgen ist, was vorgetäuscht oder verdeckt ist - die Wahrheit wird ans Licht kommen.  
Aber: ist nicht Gott der Herr über Dunkelheit und Licht? Ist es nicht Gottes Liebe, die uns nach jeder Nacht mit ihren Geheimnissen, mit ihren Ängsten, ihren schlechten Träumen, das Licht des Morgens schenkt? Seit jeher bricht auch nach der dunkelsten Nacht ein neuer Morgen an, die Welt wird von Gottes Licht erhellt. Und damit auch ich mit meinen Dunkelheiten. So birgt jede meiner Dunkelheiten die Chance auf Erneuerung. Gottes Licht muss ich nicht fürchten. In diesem Licht werde ich nicht bloßgestellt oder beschämt. Gott lädt mich ein, meine Dunkelheiten von ihm erhellen zu lassen, mich nicht von Schuld oder Angst binden zu lassen, sondern zu mir zu stehen, weil er auch das Verborgene kennt und mich dennoch bedingungslos liebt.

 
Impulse

  • Du Licht des Morgens. Halleluja. Du Anfang und Ende. Halleluja.
    Du Anfang und Ende der Zeit. Halleluja.
    Du Glanz des Tages. Halleluja. Du Licht unserer Wege. Halleluja.
    Du Anfang und Ende der Zeit. Halleluja.
    Du Stern des Abends. Halleluja. Du Trost in der Dunkelheit. Halleluja.
    Du Anfang und Ende der Zeit. Halleluja.
    Du Schöpfer des Lebens. Halleluja. Du Quelle der Freude. Halleluja.
    Du unvergängliches Licht. Halleluja.
    (Jörg Zink, 1991)
  • Dieser Text von Jörg Zink, vertont von Hans Jürgen Hufeisen, preist Gott als den Herrn über Licht und Dunkel. In ihm sind meine  und Ihre Nächte und Tage geborgen: Verknüpfung

Diese Adventsspur wurde gelegt von Ulrike Dürr

Aus Spurensuche vom 21. Dezember 2024